Operation Clean Sweep® (OCS): Verantwortung übernehmen für eine sauberere Zukunft

Bedeutung von Zertifizierungen für Unternehmen

Die Verschmutzung durch Mikroplastik ist längst kein Randthema mehr – sie ist eine der drängendsten Umweltfragen unserer Zeit. Eine der Hauptquellen: der Verlust von Kunststoffgranulaten (Pellets), -flocken und -pulvern bei Herstellung, Transport und Verarbeitung. Genau hier setzt die internationale Initiative Operation Clean Sweep® (OCS) an.

OCS verfolgt ein klares Ziel: Den unbeabsichtigten Verlust von Kunststoffgranulaten auf null zu reduzieren – Zero Pellet Loss. Das Programm stellt Unternehmen bewährte Verfahren, Schulungsmaterialien und praxisorientierte Tools zur Verfügung, um Leckagen in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen und systematisch zu verhindern.

Regulatorischer Rückenwind: EU-Verordnung in Vorbereitung

Im Oktober 2023 hat die Europäische Kommission einen bedeutenden Schritt unternommen und eine neue Verordnung vorgeschlagen, die genau diese Thematik adressiert. Sie soll für alle Unternehmen in der EU gelten, die jährlich mehr als 5 Tonnen Kunststoffgranulat handhaben – vom Hersteller über Spediteure bis hin zu Verarbeitern.

Die zentralen Elemente des Verordnungsentwurfs umfassen:

  • Verpflichtende Umsetzung von Best Practices zur Granulathandhabung
  • Obligatorische Zertifizierung durch anerkannte Stellen
  • Selbstdeklaration der Maßnahmen durch die Unternehmen
  • Standardisierte Methoden zur Verlustschätzung

Der Gesetzgebungsprozess ist noch im Gange: Seit Januar 2025 laufen die Trilogverhandlungen zwischen demEuropäischen Parlament, dem Rat der EU und der Kommission. Eine Einigung wird noch in diesem Jahr erwartet.

OCS Europe: Einheitliche Zertifizierung für Europa

Bereits im Februar 2023 haben Plastics Europe und der Verband der europäischen Kunststoffverarbeiter EuPC auf die bevorstehenden Regelungen reagiert und das OCS Europe-Zertifizierungssystem ins Leben gerufen. Diese Initiative ermöglicht Unternehmen eine harmonisierte und transparente Dokumentation ihrer Maßnahmen im Kampf gegen Pelletverluste.

Die Zertifizierung beinhaltet:

  • Regelmäßige Audits durch ACT/AJA
  • Bewertung der Umsetzung der OCS-Richtlinien
  • Eintragung in ein öffentlich zugängliches Register

Dadurch entsteht ein europäischer Standard, der nicht nur Rechtssicherheit bietet, sondern auch Vertrauen bei Partnern, Kunden und Behörden schafft.

OCS-Zertifizierung: Eine Investition in Zukunft und Umwelt

Für Unternehmen, die mit Kunststoffgranulat arbeiten, ist die OCS-Zertifizierung weit mehr als eine Reaktion auf kommende Vorschriften. Sie ist ein strategischer Schritt zur Nachhaltigkeit und ein sichtbares Bekenntnis zum Umweltschutz.

Die Zusammenarbeit mit der akkreditierten Zertifizierungsstelle ACT/AJA sowie die konsequente Umsetzung der OCS-Vorgaben sind heute wichtiger denn je. Denn nur gemeinsam lässt sich verhindern, dass Kunststoffgranulat seinen Weg in die Umwelt findet – und damit unsere Meere, Flüsse und Böden belastet.

Die Zukunft gehört den Unternehmen, die Verantwortung übernehmen. OCS zeigt, wie ein strukturierter, praxisnaher Ansatz zum Umweltschutz aussehen kann – und warum es sich lohnt, jetzt aktiv zu werden.

 

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Über den Autor

Michael Snella

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